geschrieben von Sonja am 08.10. um 11:48:49 - als Antwort auf: Wie streng darf eine Lehrerin sein? von Mutti >Meine Tochter geht seit 1 Jahr ins Ballett. Sie ist 9 Jahre alt. Vor den Sommerferien wae Elternbesuchstag. >Mir ist aufgefallen , dass die Lehrerin recht streng zugreifen kann. An der Stange m wenn eine Ferse in die Hand genommen werden muss um dann diese Bein zu strecken , steht sie öfters hinter einem Mädchen und drückt das Knie sehr konsequent durch. Sie behält den Griff bis die gesamte Plieanzahl vorüber ist bei. Äussert ein Mädchen Unbehagen ist ein klares "pst!" zu hören.>Auf meine Frage diesbezüglich hin ,erklärte siemir:"wehtun sollte es nicht gerade , aber es muss spührbar sein.An den Dehnungsempfindungen muss man die Mädchen heranführen.Ich spühre die Muskeln und Gelenke deutlich mit meiner Hand und kann so den Druck bestimmen.">Sie gibt seit über 20 Jahren Unterricht.>Wie geht ihr mit den Dehnungen um? Liebe "Mutti",Ihre Frage finde ich ohne persönlichen "Augenschein" schwer zu beantworten. Sicher ist es möglich, daß eine Tanzpädagogin mit viel Erfahrung spüren kann, wie stark sie eine Dehnung forcieren darf. Auch habe ich Kinder erlebt, die schon beim Erwähnen des Wortes "Dehnen" zu stöhnen beginnen, schon ohne daß irgendein Knie von ihnen allein gestreckt worden wäre!Dennoch finde ich gerade beim Dehnen viel Vorsicht immer angebracht. Man sollte die Kinder motivieren, von sich aus und mit Ruhe an ihre Grenzen zu gehen. Sie haben Zeit! Viel hängt auch von Trainingsbeginn und -häufigkeit ab. Die persönlichen körperlichen Anlagen jedes Kindes sollten auf jeden Fall als wichtigstes berücksichtigt werden.Es gibt inzwischen auch zahlreiche neue sportmedizinische Erkenntnisse über richtiges Dehnen. Wichtig ist z.B. das LOCKERLASSEN vor allem der hinteren Beinmuskulatur! Das Arbeiten mit den LANGEN Beinmuskeln ist eine weitere Voraussetzung für gute Streckung, die für effektives Dehnen nötig ist.Grundsätzlich achte ich im Unterricht auf diese Elemente und darauf, daß die Kinder die Dehnung einzelner Körperpartien so ausführen, daß nicht andere ungesund in Mitleidenschaft gezogen werden (Hüfte rutscht raus, Hohlkreuz o.ä.).Möglich ist manchmal, daß auch ehemals gute Bühnentänzerinnen weniger gute Pädagogen mit z.T. sehr veralteten Lehrmethoden sind. Zur Vorbeugung vor körperlicher Schädigung würde ich den Besuch einer Ballettschule empfehlen, die nach den Richtlinien der Royal Academy of Dance (R.A.D.) arbeitet. Hier gibt es eine altersgerechte Lehrsystematik in verschiedenen Stufen. Die Lehrer sind nach einem international anerkannten System qualifiziert und werden stets nach den neuesten Trainingserkenntnissen ausgebildet. Insofern sind auch hier junge Lehrer/innen nicht die schlechtesten... Weitere Informationen und die Möglichkeit qualifizierter Auskünfte erhalten Sie außerdem bei TaMed e.V., einem deutschen Verein zum Thema Tanzmedizin, dem TänzerInnen, Physiotherapeuten, Fachärzte und Tanzpädagogen angehören.Zum Schluß kurz zu mir: Ich bin Laien-Tanzpädagogin in Ausbildung. Ich hoffe, ich konnte Ihnen und Ihrer Tochter helfen. Antworten zu diesem Beitrag: |