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Die Reinheit des romantischen Balletts

geschrieben von Franz  am 01.09. um 20:37:23 - als Antwort auf: Re: Just for you... von kerstyn
Im Bild: Olga Spessivtseva als GISELLE, 2. Akt

Liebe Kerstyn,

Du schreibst:> eine der berühmtesten romantischen ballerinen,> da sie dir reinheit des romantischen balletts [re]präsentierte

>...man spricht auch von ihere spriritualität > eine bemerkenswerte ballerina...Man sollte aber auch erwähnen, dass sie "einen hohen Preis", zu bezahlen hatte... Nach einer Phase mit schweren Depressionen, verbrachte sie viele Jahre ihres Leben in der Psychatrie...

Ich könnte mir vorstellen, dass die Luft in dem Bereich, in dem sie sich bewegt hat "dünn" ist...

Ich fühle mich unwillkürlich an HÖLDERLINs Schicksl erinnert.

>ich könnte stundenlang hinschauenJa, ich auch.

Gruß,Franz

Wenn aus der Ferne . . .

  Wenn aus der Ferne, da wir geschieden sind,  Ich dir noch kennbar bin, die Vergangenheit,  O du Teilhaber meiner Leiden !  Einiges Gute bezeichnen dir kann,

  So sage, wie erwartet die Freundin dich ?  In jenen Gärten, da nach entsetzlicher  Und dunkler Zeit wir uns gefunden ?  Hier an den Strömen der heiligen Urwelt.

  Da muß ich sagen, einiges Gutes war  In deinen Blicken, als in den Fernen du  Dich einmal fröhlich umgesehen,  Immer verschlossener Mensch, mit finstrem

  Aussehn. Wie flossen Stunden dahin, wie still  War meine Seele über der Wahrheit, daß  Ich so getrennt gewesen wäre ?  Ja ! ich gestand es, ich war die deine.

  Wahrhaftig ! wie du alles Bekannte mir  In mein Gedächtnis bringen und schreiben willst,  Mit Briefen, so ergeht es mir auch,  Daß ich Vergangenes alles sage.

  Wars Frühling ? war es Sommer ? die Nachtigall  Mit süßem Liede lebte mit Vögeln, die  Nicht ferne waren im Gebüsche  Und mit Gerüchen umgaben Bäume uns.

  Die klaren Gesänge, niedres Gesträuch und Sand,  Auf dem wir traten, machten erfreulicher  Und lieblicher die Hyazinthe  Oder die Tulpe, Viole, Nelke.

  Und Wänd und Mauern grünte der Efeu, grünt'  Ein selig Dunkel hoher Alleen. Oft  Des Abends, Morgens waren dort wir,  Redeten manches und sahen uns froh an.

  In meinen Armen lebte der Jüngling auf,  Der, noch verlassen, aus den Gefilden kam,  Die er mir wies, mit einer Schwermut,  Aber der Namen der seltnen Orte

  Und alles Schöne hatt er behalten, das  An seligen Gestaden, auch mir sehr wert,  Im heimatlichen Lande blühet  Oder verborgen, aus hoher Aussicht,

  Allwo das Meer auch einer beschauen kann,  Doch keiner sein will. Nehme vorlieb, und denk  An die, die noch vergnügt ist, darum,  Weil der entzückende Tag uns anschien,

  Der mit Geständnis oder der Hände Druck  Anhub, der uns vereinet. Ach ! wehe mir !  Es waren schöne Tage. Aber  Traurige Dämmerung folgte nacher.

  Du seiest so allein in der schönen Welt,  Behauptest du mir immer, Geliebter ! das  Weißt aber du nicht,

(Hölderlin)


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